1
Dez
2011

Strohfeuer - oder es profitieren immer die anderen

Wer sich heute die Aufmacher der relevanten Mainstreammedien ansieht, wird vor allem auf glückliche Börsenhändler gestossen sein. Nachdem die Zentralbanken den Bankensektor erneut mit frischem Geld versorgt haben, stiegen die Aktienkurse und auch der Euro stoppte seinen Sinkflug. Aber was bedeutet das? Mitnichten endet hier eine Krise, es wird nur kurzfristig das Richtige im Falschen getan. Wenn das Handelsblatt online kommentiert: "Der Schritt ist eine logische Fortsetzung der Politik, ein aufgeblähtes Bankensystem, in dem viel zu hohe Gewinne gemacht und viel zu hohe Gehälter bezahlt wurden, durch Drucken von immer mehr Geld flüssig zu halten. Weil im derzeitigen System jede Bankenpleite ein extrem hohes Ansteckungsrisiko birgt und die Wirtschaft in den Abgrund reißen kann, gibt es dazu kaum eine Alternative." (Kommentar: Das Geldsystem muss grundlegend reformiert werden - Konjunktur - Politik - Handelsblatt) - dann scheint sich doch allgemein die Erkenntnis durchzusetzen, das dieses Finanz- und Wirtschaftssystem am Ende ist.

Über die Konsequenzen wird noch in den Kategorien kosmetischer Eingriffe diskutiert, dabei ist offensichtlich, dass es sich nicht um eine Krise des Finanzsektors oder der vermeintlichen Schuldenstaaten handelt. Das System verstärkter Ungleichheit, der Wachstumsideologie, des freien Spiels der Kräfte gerät ins Wanken. Zu Recht. Denn es steht im Wiederspruch zur Demokratie, zur Freiheit des Einzelnen, - und es verhöhnt jedes gesellschaftliche Bemühen um Gerechtigkeit. Das Grundgesetz verlangt nicht umsonst, Eigentum in Verantwortung zu nehmen. Wer genau hinschaut findet auch das Wort Sozialisierung, nicht unter ferner liefen, sondern im Grundwertekatalog der Verfassung. Doch welche Verantwortung übernimmt Kapital, das durch Spekulation Hungersnöte verursacht? Pensionskassen vernichtet? Produktive Firmen zerschlägt? Familien aus ihren Häusern vertreibt?  - und sich bei Fehlspekulationen von den Steuergeldern der Menschen retten läßt, mit deren Existenz täglich aufs neue gespielt wird?

Hinter dem Kapital, hinter "den Märkten" stehen Menschen, ganz konkret, die von dem Elend anderer profitieren. Sie reden von "Leistung", von "Chancengerechtigkeit" und quälen uns mit ihrer Litanei, wonach "jeder seines eigenen Glückes Schmied" sei. Dabei sollten genau diese Leute lieber schweigen, wo sie ihr Geld damit verdienen, das Glück anderer zu zerstören. Wird diesem Irrsinn endlich ein Ende gesetzt, werden auch ihre Taten auf sie zurückfallen. Früher oder später.

logo

starker Kaffee's Blog

Alltägliches, Politisches, Literarisches

Twitter

Follow me

Follow starkerkaffee on Twitter

Starkerkaffee auf Facebook

Mein Amazon-Store:

Aktuelle Beiträge

Umgezogen
Führe den Blog woanders weiter, und zwar hier: http://starkerkaffee.wordp ress.com. Weiterhin...
starkerkaffee - 6. Jan, 16:33
Dem Unterschätzten gehört...
Was für ein Tag für die Journalisten: Merkozy...
starkerkaffee - 5. Dez, 21:45
Strohfeuer - oder es...
Wer sich heute die Aufmacher der relevanten Mainstreammedien...
starkerkaffee - 1. Dez, 00:12
Gier kennt auch bei Amazon...
Spiegelartikel: Amazon beschäftigt massenhaft...
starkerkaffee - 27. Nov, 18:47
Sounds like a revolution?
Was Tracy Chapman früher mit "Talkin about revolution...
starkerkaffee - 7. Nov, 21:00

Suche

 

Status

Online seit 5092 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Web Counter-Modul


Alltägliches
EU-Blog
Jester's Door
Narrengeschichten
Politisches
Über diesen Blog
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren