6
Okt
2010

Interessante Zeiten

Ja, ich weiß. Wieder einmal hat das Leben seinen Tribut gefordert und ich diesen meinen Blog vernachlässigt. Nun könnte ich mich herausreden, wir lebten in interessanten Zeiten, der Broterwerb habe Vorrang und im allgemeinen könne man ja nicht ständig bloggen. Richtig daran ist, dass ich neben dem Bloggen auch noch andere Verpflichtungen habe, die mich vom Schreiben abhalten - und ja, es kommt auch vor, dass mir gerade nichts einfällt. Aber das ist nicht das eigentliche Problem: Lassen wir uns nicht alle oft von den uns wirklich wichtigen Dingen abhalten, weil anderes vermeintlich wichtiger ist - und häufig bequemer? Jetzt gerade z.B. könnte ich mich bequem vor den Fernseher setzen oder WOW spielen, statt weiter an meinen Texten zu arbeiten, ob nun für den Blog oder andere literarische Formate. Die Versuchung, sich einfach entertainen zu lassen, sich durch den Alltag zu manövrieren und in seiner Freizeit einfach unreflektiert Unterhaltungsmedien zu konsumieren ist natürlich groß, bringt weder mich persönlich noch andere in irgendeiner Form weiter. Das soll nicht falsch verstanden werden: Kultur ist nicht nur in Form von Hochkultur, was auch immer das genau ist, etwas wertvolles. Wer die Simpsons sieht, setzt sich häufig kritischer mit der Zeitgeschichte auseinander als der durchschnittliche Zuschauer einer Nachrichtensendung. Das gefährliche ist die Betäubung durch die Medien, es bleibt ja nicht beim Sehen einer Sendung, beim Spielen eines Levels, eines Spiels - häufig ist die Faszination des Grauens so groß, dass man völlig ohne zu denken stundenlang vor dem Fernseher oder Computer sitzen bleibt und am Ende überhaupt nicht mehr weiß, was man gemacht oder gesehen hat.

Genau da bin ich wieder beim Anfang, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich mich in letzter Zeit zu sehr gehen lassen, einfache Unterhaltung dem eigenen Schaffen vorgezogen. Nicht das leere Blatt ist das Problem, es ist die Ablenkung vom Schreiben die das Erstellen von Texten so schwer macht. Bei diesem Gedanken habe ich Aldous Huxley's "Schöne Neue Welt" vor Augen, die Welt, in der die Menschen sich ständig mit Drogen/Medikamenten oder Unterhaltung betäuben, damit sie sich nicht mit negativen Stimmungen und Ereignissen beschäftigen müssen. Das ist einfach, und unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen nicht mehr weit von diesem Zustand entfernt. Um diesen persönlichen Albtraum zu vermeiden, gelobe ich also Besserung. Wenigstens, was den Blog angeht.

In diesem SInne erwartet Euch ein produktiver Herbst. Dem Kaffee sei Dank...
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